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Costa Rica stand schon eine lange Zeit auf unserer Wunschurlaubsliste. Im Sommer kam eins und eins zusammen und somit entschieden wir uns kurzfristig für eine geführte Gruppenreise mit puraventura im November. Die Hälfte der Gruppe stellten wir schon selbst - nach 8 Jahren mal wieder Urlaub mit meiner Mama :-) Außerdem an Bord waren ihr Freund, mein lieber Schwager und natürlich John. Somit war ein großer Teil der Gruppe gesetzt. Wir lösten die geplanten Flüge aus dem Reiseformat und buchten unser ganz eigenes Flugerlebnis nach San José. Unsere Reise startete in Prag. John und ich hatten noch nie die Gelegenheit die Hauptstadt unseres Nachbarlands anzuschauen. Somit nutzten wir die Chance und grasten die bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Schnelldurchlauf ab. Am nächsten Morgen ging die lange Flugreise über München und Toronto los. Kurz vor der Landung in San José wurden wir aufgrund des schlechten Wetters nach Liberia umgeleitet. Hier warteten wir nun bis das Wetter besser wurde und wir doch noch nach San José fliegen konnten. Vor Ort wurden wir von einem Shuttle abgeholt und ins Hotel gebracht.

Am nächsten Morgen merkten wir direkt beim Frühstück, dass es scheinbar ein sehr beliebtes Hotel für Start und Ende geführter Reisetouren ist. Nachdem wir doch noch einen Platz zum Frühstücken gefunden haben, nutzten wir den Vormittag, uns die Stadt schon einmal anzuschauen. San José ist sehr lebendig, bunt und aus meiner Sicht chaotisch im Straßenverkehr. Die vielen kleinen Obststände direkt an der Straße lassen einem das Wasser im Mund zusammen laufen. In den Parks, die grünen Lungen der Stadt, gibt es aber doch noch den ein oder anderen Ort der Ruhe. Wirklich fasziniert hatte mich San José noch nicht und ich freute mich schon sehr auf die nächsten Tage im Dschungel.

Am nächsten Morgen lernten wir unsere 8 Personen große Reisegruppe plus Reiseleiter und Fahrer kennen. Am Nachmittag erfuhren wir, dass am nächsten Tag noch zwei weitere Personen zu uns stoßen werden, die auf dem Hinflug deutliche Verspätung hatten. Auf der Fahrt in den Dschungel fuhren wir an einigen Ananas- und Bananenplantagen vorbei. Die kleinen Stände am Straßenrand mit ihrer Vielzahl an exotischem Obst und Gemüse luden zum Snacken ein. Uns wurde der alte und neue Hafen von Limón gezeigt. Nicht die erste Sicht, die man auf die Karibik haben möchte, dennoch wichtig für Costa Ricas Wirtschaft. Dann ging es endlich in Richtung Dschungel los. Laut Reisebeschreibung wurde uns eine Lodge tief im Urwald weit abgeschottet von jeglicher Zivilisation versprochen. Das klang sehr verlockend und das bekamen wir auch. Nachdem wir aus unserem Bus in einen Pick up umgestiegen sind, ging die Abenteuerfahrt los. Steile, holprige und dünne Pfade führten immer tiefer in den Dschungel. Wir überquerten Flüsse bis wir in der Selva Bananito Lodge angekommen sind. Jürgen und seinen Schwestern gehört das Reservoir. Sie setzen sich mit ihrem privat finanzierten Schutzgebiet gegen die Abholzung des Regenwaldes an der Ostküste Costa Ricas ein. Mit viel Liebe, Leidenschaft und Herzblut verfolgen sie Ihre Vision von einer besseren Welt und sensibilisieren ihre Gäste für mehr Umweltbewusstsein. Die aus Fallholz gebauten Lodges mit Hängematten luden zum absoluten Entspannen ein. Die Geräuschkulisse war atemberaubend und auch die Nächte konnte man fast im Freien schlafen. Ich bin immer noch sehr traurig, dass mein Dschungelerlebnis hier zu Ende war. Ich kämpfte die Tage mit starken Magen-Darm-Beschwerden, die eine Teilnahme an den geplanten Touren unmöglich machten. Ein Grund mehr noch einmal wieder zu kommen. Der Rest der Gruppe konnte sich einen wunderbaren Eindruck vom Reservoir verschaffen. Mit Vogelbeobachtungs- und Wandertour mitten durch den Dschungel konnten sie tiefe Einblicke in Primär-und Sekundärwald erhaschen.

Pünktlich zur Abreise war auch ich wieder lebensfähig und wir setzten unseren Weg an der Ostküste fort. Im Cahuita Nationalpark angekommen herrschte gleich noch mehr tropische Luft. Waschbär, Schlange, Äffchen und Faultier machten unseren Tag ganz besonders. Den kompletten Nachmittag standen wir leider im Stau und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis wir in Sarapiqui im Hotel Ara Ambigua angekommen sind. Bei einem leckeren Abendessen ließen wir den Abend ausklingen.

Am nächsten Morgen ging es direkt weiter zum Tortuguero Nationalpark. Neben den Meeresschildkröten hält der Nationalpark noch viele andere tolle Lebewesen bereit. Die Flora und Fauna ist wahnsinnig beeindruckend. Das hat natürlich zur Folge, dass dieser Nationalpark kein Geheimtipp mehr ist. Massen an Menschen wurden mit Booten zu ihren Lodges gebracht. Dennoch war der Transfer auf den größeren Kanälen landschaftlich schon sehr schön, was meine innere Freude schon wieder mehr hob. Die Lodge war sehr schön angelegt und liegt auf einer Landzunge zwischen Lagune und dem karibischen Meer. Das Baden im Meer ist hier leider aufgrund der starken Strömung und der Haie im Meer nicht erlaubt. Am Morgen unternahmen wir eine Bootstour in den Nationalpark. Wir hatten riesiges Glück und konnten so viele wunderschöne Tiere aus nächster Nähe bestaunen. Wir trieben durch Kanäle und tauchten in ein wahres Dschungelerlebnis ein. Am frühen Nachmittag unternahm ein Teil der Gruppe einen Spaziergang zur Spitze der Landzunge. Begleitet wurden wir von einem Hotelhund, für den es eine willkommene Abwechslung war. Den Hinweg wählten wir im Wald, rückzu ging es am Strand entlang. Um die Zeit nicht nur zu genießen, sondern auch etwas Sinnvolles zu tun, sammelten wir Müll in unseren Regencovern der Rucksäcke. Auf dem Rückweg ging es John plötzlich richtig schlecht. Irgendwie schafften wir es nach einigem Übergeben zum Flugplatz. Mit viel Glück kam uns erst die Polizei und dann ein Einwohner zu Hilfe. Mit dem Boot brachten wir John zur Lodge zurück. Somit war dieser Abend für uns gelaufen. Der andere Teil der Gruppe ging am Abend noch auf Schildkrötensuche. Die Zeit der Eiablage der Schildkröten ist Ende Oktober vorbei gewesen, dennoch konnte die ein oder andere Schildkröte noch schlüpfen. Tatsächlich begleiteten sie eine Schildkröte auf ihrem Weg ins Leben bis zum Wasser. Was für ein Erlebnis!

John ging es am nächsten Morgen deutlich besser, weshalb wir auch noch einmal an den Strand gingen. Leider waren wir etwas spät. Die Spuren im Sand verrieten, dass einige Schildkröten geschlüpft sein mussten und das gab mir ein gutes Gefühl, dass es bestimmt einige ins Meer geschafft haben. Dann ging unser großer Reisetag los. Wir verließen Tortuguero und starteten nach La Fortuna. Auf dem Weg hielten wir in der Finca Surá an. Nach einem leckeren Mittagessen - die Zutaten werden fast alle selbst auf der Farm angebaut - führte uns Don Rodolfo über sein Anwesen. Von Vanille, Kakao, Piment, Zimt über Ingwer, Kurkuma, Nelken, Maniok baut er hauptsächlich Ananas an. Immer wieder blieben wir am Wegesrand stehen und bekamen eine neue Kost- bzw. Geruchsprobe. Die Ananas war einfach Weltklasse und Don Rodolfo ein Typ Mensch, den man nur gern haben kann. Danach reisten wir nur noch zum Hotel.

Am nächsten Tag sollte es hoch hinaus gehen. Wir fuhren vorbei am Lago Arenal zum Mistico Park. Mit einem Guide ging es durch einen wunderschönen Regenwald über bis zu 50m hohe Hängebrücken. Die Aussichten war atemberaubend. Leider fing es dann richtig stark mit Regnen an, sodass wir am Nachmittag uns entschieden, im Hotel zu bleiben. Der Blick auf den Vulkan Arenal ist uns leider verwehrt geblieben. Tief in Wolken verhangen, thronte  er zwar direkt vor unserer Nase, aber die Wolkendecke wollte einfach nicht aufziehen.

Auch am nächsten Tag wollte es nicht mit Regnen aufhören. Auf unserem Plan stand heute der von „GEO“ betitelte Traumort - der Tenorio Nationalpark. Der Park zeichnet sich durch seinen schönen Regenwald und den türkisfarbenen Fluss Celeste aus. Unsere Wanderung begann gleich im Regen. Mit ausgeliehenen Gummistiefeln wanderten wir zuerst zu einem Wasserfall und im Anschluss zur Lagune. Ohne Regen wäre es sicherlich noch schöner gewesen, vermutlich wären dann aber noch mehr Touristen im Park unterwegs. Mit Schwefelgeruch in der Nase machten wir uns auf zu unserer Eco-Lodge „Celeste Mountain Lodge“. Die Lodge gehört einem Franzosen. Dementsprechend war unser Essen ein wahrer Genuss. Mit regionalen Lebensmitteln wurde uns Costa Rica noch einmal auf eine ganz andere Art und Weise näher gebracht.

Für uns ging es am nächsten Tag auf in Richtung Pazifik. Wir lernten die düstere Geschichte von Costa Rica kennen. Wir besuchten die Insel San Lucas, die bis 1990 als Gefängnisinsel diente. Ein Guide ließ uns in gruselige Ereignisse eintauchen und man konnte sich einfach nicht vorstellen, was noch bis vor 30 Jahren hier passiert sein sollte. Seit 2020 ist die Insel nun zum Nationalpark ernannt wurden. Der Besuch blieb noch lange in unseren Köpfen hängen und auch am Abend im wunderschönen Hotel OPacifico war es immer noch Gesprächsstoff. Am Abend überraschte uns ein Stromausfall, wodurch unser Abendessen zum Candle Light Dinner umgewandelt wurde.

Am Morgen machten wir uns auf den Weg zum berühmten Manuel Antonio Nationalpark. Auf dem Weg dahin legten wir einen Stop am Tarcoles Fluss. Hier sind bis zu 6m lange Spitzmaulkrokodile ansässig. Nicht nur an Land, sondern auch im Wasser trieben diese riesigen Tiere herum. Im Hotel nicht unweit des Nationalparks wurden wir gleich von Affen, Tucan und Papageien begrüßt! Den Abend ließen wir mit grandioser Aussicht auf das Meer und den Nationalpark ausklingen.

Heute stand der Manuel Antonio Nationalpark, der neben der Fülle an Fauna auch für seine weißen Sandstrände bekannt ist, auf unserem Plan. Wir machten uns recht früh auf den Weg, da der Park immer gut besucht ist. Schon vor dem Eingang konnten wir das erste Faultier entdecken. Im Park überraschte uns dann ein kleiner Tierkindergarten. Neben einigen Babyaffen konnten wir ein fünf Tage altes Aguti aus nächster Nähe beim Spielen und Trinken beobachten. Nach einer herrlichen Wanderung kühlten wir uns im Meer ab. Am Nachmittag gönnten wir uns noch eine Massage im Hotel und bereiteten uns auf den letzten Tag am Meer vor.

Die Reise ging weiter Richtung Dominical. Auch hier wollten wir uns ein letztes Mal in die Fluten stürzen. Leider war überall die rote Flagge gehisst, weshalb es bei einem Strandspaziergang blieb. Weiter ging es für uns in die höheren Lagen nach San Gerardo de Dota. Lange Hose und Pullover mussten schnell aus der Tasche geholt werden, bevor wir uns auf eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall machten. Das Tal ist für einen sehr schönen Vogel bekannt - den Quetzal! Am Nachmittag zeigte er sich uns leider nicht, weshalb am nächsten Morgen frühes Aufstehen angesagt war.

Auf einem Privatgrundstück ist es möglich, den Vogel zu 80% zu sehen. Als wir dort ankamen, standen schon einige Hightech-Fotografen mit Stativ und riesigen Objektiven in Richtung Baum ausgerichtet da. Wir konnten zunächst gar nichts erkennen, bis uns ein Fotograf durch sein Fernglas schauen ließ. Ganz tief versteckt im Baum, saß der Quetzal tatsächlich! An diesem Morgen hat er sich jedoch ungewöhnlich ruhig verhalten, weshalb wir ihn nur für wenige Sekunden in voller Flugpracht sehen konnten. Frisch gestärkt, ging es nach dem Frühstück zu einer Kaffeefarm nach Santa Maria de Dota. Vom Samen bis zum fertigen Kaffee wurden uns alle Schritte der Produktion vorgestellt. Es ist so beeindruckend, wie wenig Kaffee in Deutschland für so viel Handarbeit kostet. Da möchte man nicht wissen, was in manchem Kaffee verarbeitet wird. Dennoch sind John und ich auch nach dieser Tour keine Kaffee-Fans geworden. Unser Weg führte danach zurück in die Hauptstadt.

Am nächsten Morgen startete unsere zweite (offizielle) Besichtigungstour durch San José. Wir liefen an für uns bekannten Ecken wieder vorbei und erhielten noch einiges an Hintergrundwissen von unserem Guide. Das Mittagessen war der Abschluss unserer gemeinsamen Reise. Die Hälfte der Gruppe wurde im Anschluss direkt zum Flughafen gebracht. Wir konnten noch eine letzte Nacht in San José verbringen, bis es zeitig am nächsten Morgen auch für uns zurück nach Hause ging.

Auch rückzu landeten wir in Toronto zwischen. Unser Aufenthalt in der Signature Suite wird uns noch eine Weile in freudiger Erinnerung bleiben. Wenige Stunden später ging unser Flug nach Wien. Die lange Aufenthaltszeit nutzten wir, um uns auch einen kleinen Teil von Österreichs Hauptstadt anzusehen (ja - auch hier waren John und ich noch nicht :D). Die Altstadt stimmte uns durch seinen Weihnachtsmarkt richtig in die Adventszeit ein und auch die kühlen Temperaturen erinnerten einen wieder daran, dass der Winter vor der Tür steht.

Nach dem kleinen Ausflug ging es dann direkt zurück nach Prag, ab auf die Autobahn und zurück nach Hause.

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!


Bis zum nächsten Mal! Enjoy travelling!


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An diesem Samstag war es dann endlich soweit, der letzte Wettkampf der Saison bei der Ironman 70.3 WM in St. George Utah stand an. Es ging für uns eine Woche eher hin, um sich vor Ort alles in Ruhe anschauen zu können und an die andere Zeitzone anzupassen. Die Anreise über Frankfurt und Montreal nach Las Vegas klappte mit Air Canada problemlos und es kam alles unbeschadet und pünktlich an. Am ersten Tag wurde ich dann gleich mit eisigem Wind und Graupelschauern auf dem Rad begrüßt. Die Vorhersagen deuteten zumindest nicht auf ein warmes Rennen hin. In der Woche vorher schaute ich mir die Radstrecke intensiv an und absolvierte auch alle Trainingseinheiten problemlos. Nebenbei gab es auch noch bisschen Sightseeing im Snow Canyon oder Bryce Canyon. In beiden habe ich dann jeweils gleich meine Radeinheit absolviert, einfach traumhaft!

Der Rennmorgen begann sehr früh, da es nur möglich war mit bestimmten Shuttles zum Schwimmstart zu kommen und ich damit an ein paar Zeiten gebunden war. Der Wecker klingelte 4:00 wobei mein Start erst 8:16 war. Ich traf dann gegen 5:30 an der Wechselzone ein und machte alles fertig. Die Außentemperatur lag hier bei ~8 Grad. Die Herausforderung lag hier darin beim Warten im Freien nicht auszukühlen. Die Zeit verging dann doch irgendwie recht schnell und schon stand ich mit meinen selbst gebauten „Rettungswesten-Tüten-Schuhen“ im Startkanal und wartete darauf an die Startline zu können. Es gingen in den jeweiligen AK-Startwellen jeweils 10 Athleten gleichzeitig aller 15s ins Wasser. Ich stürzte mich dann in der dritten Teilwelle in das 17 Grad kalte aber sehr klare Sand Hollow Reservoir. Der Temperaturschock war erst einmal groß, doch kam ich sehr gut in einen Rhythmus und hatte die vor mir gestarteten Athleten recht schnell ein- und überholt. Bis zum Schwimmausstieg schlängelte ich mich also durch all die anderen langsameren Athleten aus den vorigen Startwellen durch. Ich konnte dann als schnellster meiner AK das Schwimmen beenden. Der Laufweg zum Wechsel war dann auch recht eng und rutschig, sodass ich hier nicht ganz Vollgas laufen konnte. Beim ersten Wechsel ließ ich mir planmäßig aufgrund der Temperaturen etwas mehr Zeit, indem ich mich kurz abtrocknete, Socken, Weste, Armlinge und ein Kopftuch anzog. Auf dem Rad zog ich dann noch ein paar dünne Handschuhe an und fühlte mich gleich sehr wohl. Es machte viel Spaß an all den Athleten vorbei zu rasen und ich konnte gut die geplanten Werte treten. Ab der Hälfte wurde es dann zunehmend schwerer für mich die geplanten Watt zu treten. Nach 68 km war ich bei der Einfahrt in den Snow Canyon 6. meiner AK. Auch hier hatte ich es anders geplant, doch am Ende war es ein echter Kampf da hinauf. Ich merkte da auch schon, dass mein Körper die Gel-Verpflegung heute nicht so optimal mitmachte und entschied mich am Ende des Berges und vor der langen Abfahrt zum zweiten Wechsel nochmal etwas mehr Gel zu mir zu nehmen, damit ich kurz vor dem Laufen nichts mehr nehmen musste. Kurz vorm Wechsel verstaute ich auf der Abfahrt schon all meine „Extra-Sachen“ in meiner Weste, sodass der zweite Wechsel dann schnell klappte. Ich stieg dann als 11. meiner AK vom Rad und lief als 10. los.

Die Laufstrecke ging dann hier gleich bergauf und ich kämpfte gleich von Beginn an damit, dass ich das Gel im Magen behalte. Ich musste mich deshalb leider recht schnell von meiner geplanten Pace verabschieden und schauen was so ging. Ich hatte für die Laufstrecke als Verpflegungsalternative zu den Gels noch einfachen Traubenzucker von Dextro mit. Ich verteilte die 5 Stück gleichmäßig über die Laufstrecke, in dem ich immer jeweils eine Hälfte rechts und links in die Wangen steckte und langsam auflösen ließ. An den Verpflegungsstellen spülte ich dann immer nur mit etwas Wasser nach. Ich kam leider auch auf dem folgenden bergab Stück nicht so richtig in einen Rhythmus und hatte auch noch den Berg auf der zweiten Runde im Hinterkopf. Als ich dann auf der zweiten Runde oben angekommen war, fühlte sich das Laufen richtig schwer an und auch die Koordination war nicht mehr optimal. Hier versuchte ich mir mit einem Schluck Cola noch etwas Energie zu geben. Je näher ich dem Ziel kam, desto schneller wurde mein Tempo und auf den letzten 2,5 km riskierte ich alles und schlug ein Tempo um die 3:20 an. Ich flog hier förmlich an den anderen Athleten vorbei und holte auch einige wieder ein, die vorher schneller waren als ich. Auf dem leicht abfallenden Stück klappte das mit dem Tempo ganz gut, doch auf dem letzten Kilometer ging es wieder leicht bergan und hier gab ich dann bis zum Zielstrich alles. Ich konnte so auf den letzten Kilometern noch 2 Plätze gutmachen und somit am Ende als 7. von 476 meiner AK in Ziel laufen.

Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Rennen zufrieden. Die Radstrecke mit den 1000 Höhenmetern war richtig hart und die anschließende Laufstrecke alles andere als leicht. Natürlich ärgere ich mich etwas über meine Laufleistung, da ich weiß, dass ich hier viel mehr drauf habe und es am Ende ja auch plötzlich lief. Ich bin mir auch nicht sicher, ob mir auf der Laufstrecke der letzte Biss zum Quälen gefehlt hat, da ich die ganze Zeit auf Platz 9 lag und sich das auch nicht verändert hatte.

Ich bin jetzt erst einmal froh, dass die lange Saison vorbei ist und ich weiß auch genau an welchen Schrauben wir noch drehen müssen. Ich möchte mich zum einen bei all denen in der Vorbereitung bedanken, aber auch bei meiner bärenstarken Support-Crew vor Ort. Ich wusste immer genau wo ich im Rennen liege und wie es sich entwickelt, DANKE! Abschließend kann ich noch sagen, dass der gesamte Wettkampf vor Ort richtig gut organisiert und durchgeführt wurde, einfach perfekt für eine WM. Jetzt muss ich noch ein bisschen den Muskelkater aus den Beinen los werden, damit der Urlaub dann bald entspannt starten kann.

Bis dahin: Enjoy Triathlon.

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