top of page

Das letzte Reiseziel unseres Rundtrips in Ostafrika fiel auf Sambia. John und ich waren hier bereits vor sechs Jahren im südlichen Teil, in Livingstone. Wir schauten uns die Victoriafälle an. Wir waren damals von der Landschaft ganz angetan und wollten irgendwann nochmal zurückkehren. Durch Literatur und Reisevorschläge von safariFRANK sind wir auf den South Luangwa Nationalpark aufmerksam geworden. Man nennt es auch - das Tal der Leoparden. Da wir nun schon richtiges Glück in Uganda und auch Tansania mit den Leoparden hatten, war der Leopard nicht das erste Objekt der Begierde. Im Gebiet leben nämlich auch Wildhunde, die gelegentlich auf Game Drives gesichtet werden. Um nach Mfuwe zu gelangen, benötigten wir von Tansania aus einen ganzen Reisetag. Es ging über Sansibar, Dar es Salaam nach Lusaka. Mit einer CRJ200 flogen wir das letzte Stück in den Nordosten Sambias. Wir kamen im Dunkeln an unserer Unterkunft an. Kafunta liegt direkt vor dem Nationalpark und man hat eine fantastische Sicht auf das wilde Leben im Flussbereich des Luangwa. Wie in allen vorangegangenen Camps ist auch hier die Sicherheit das höchste Gebot. Um die Camps gibt es keine Zäune, die Wildtiere von den Menschen fern halten. Bis jetzt hatten wir in keinen Camps Probleme mit den Tieren. Mit entsprechendem Abstand und Respekt konnte man gut zusammen leben. In Kafunta gibt es jedoch einen Elefanten, der wohl immer etwas Ärger macht. Diesen durften wir auch gleich am Abend kennenlernen. David, John und ich waren bereits im Aufenthaltsbereich, nur Johns Eltern konnten nicht aus dem Zimmer abgeholt werden. Der Elefant hielt das ganze Personal auf Trapp und griff immer wieder an. Schlussendlich wurden Johns Eltern mit dem Auto zum Essen abgeholt. Das Ganze zog sich den kompletten Abend hin. Die Küche ist vom Essbereich separiert, weshalb die Kellner immer das Essen zwischen dem Elefanten und den hungrigen Gästen jonglieren mussten. Unweit des Essbereiches gesellten sich auch noch ein paar Hippos zu uns. Was für ein Naturspektakel. Als wir zurück zu unseren Zimmer wollten, ging der große Spaß dann erst richtig los. Mit Sicherheitsleuten ging es von Hütte zu Hütte, um im Notfall sich darunter verstecken zu können. Der Elefant kam auch wieder angerannt, dennoch sind alle nach einer Zeit wohlbehalten in den Hütten angekommen.

Am nächsten Morgen ging es bereits fünf Uhr aus den Betten. Nach dem Frühstück begann unser erster Game Drive mit unserem Guide Ernest. Wir überquerten den Luangwa-Fluss per Hand betriebener Fähre. Es war bereits in den frühen Morgenstunden sehr warm. Wir sahen einige bekannte und auch neue Vogelarten. Auch Elefanten, Warzenschweine, Affen und Pukus (Antilopen) kreuzten unseren Weg. Die Raubtiere blieben uns zunächst fern. Zum Mittagessen kehrten wir wieder in Kafunta ein und nahmen nach einem kurzen Mittagsschlaf ein kühles Bad im Pool mit toller Aussicht. Dann setzte ein Gewitter und Regen ein, was die Lufttemperatur deutlich angenehmer machte. Am Nachmittag gingen wir gegen vier auf einen weiteren Game Drive. Es tröpfelte noch leicht, dennoch war der Regen eine schöne Abkühlung. Wir fuhren diesmal nicht mit der Fähre, sondern nutzten das Haupttor, um in den Nationalpark zu kommen. Zunächst durchstreiften wir den Park auf ähnlichen Wegen wie am Vormittag. Unser Guide bekam die Info, dass an einer entfernteren Stelle Löwen gesichtet wurden. Die Fahrt dahin war abenteuerlich und wir drifteten durch den Schlamm. Auf dem Weg dahin sahen wir unsere erste Giraffe in Sambia und Zebras. Bei den Löwenjungen angekommen, standen schon zwei Autos. Auf einem Ast platziert, schauten die beiden Löwen sich das Treiben vor ihnen in aller Ruhe an. Als es nach einer Zeit hinter ihnen knackte, erwachten sie aus ihrer Ruhephase. Hinter ihnen kam eine Elefantenherde entlang spaziert. Im Anschluss ging es zu unserem ersten Sundowner in Sambia. Auch wieder etwas von Wolken verhangen, dennoch ein wunderschöner roter Sonnenuntergang. Auf dem Rückweg zum Camp war es schon dunkel, weshalb wir gleich noch eine Nachtpirschfahrt hatten. Wir sahen Ginsterkatzen, Mangusten, Antilopen, Elefanten und dann lag direkt an der Straße auf einmal eine Löwenfamilie. Das Weibchen rief ihre Jungen zu sich. Nach einer Zeit waren alle beisammen: das Muttertier mit drei jüngeren und zwei männlichen Löwen. Was für ein Erlebnis. Mit vielen neuen Eindrücken fielen wir in die Betten. In der Nacht besuchten mich im Traum die ersten Wildhunde. Das ist doch ein gutes Zeichen, oder? Wir werden sehen, ob der Traum noch wahr wird.

Am nächsten Morgen ging es wieder fünf Uhr aus dem Bett. Es ist herrlich mit dem Sonnenaufgang aufwachen zu können. Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es wieder auf Safari. Über die Fähre direkt in den Nationalpark fuhren wir an die Stelle von gestern Abend, wo wir die Löwen das letzte Mal gesichtet hatten. Etwas weiter hinten fanden wir die Familie dann tatsächlich wieder. Auf unserer Fahrt stellten sich uns gleich zwei Elefantenbullen in den Weg. Ich hatte schon fast befürchtet, dass er das Auto einmal durchschüttelt, aber im letzten Moment war ihm die Sache dann doch nicht wohl und er drehte ab. Zum Mittag kehrten wir wieder in Kafunta ein. Am Nachmittag braute sich in der Ferne wieder ein Gewitter zusammen. Wir starteten aber trocken auf unseren Game Drive. Als wir gerade dabei waren, Zebras zu beobachten, wurde es auf einmal richtig laut. Im ersten Moment konnten wir nicht so richtig zuordnen, was es war. Impalas kamen uns voller Angst entgegengerannt und auch die zuvor friedlich grasenden Zebras nahmen die Beine in die Hand und setzen zur Flucht an. Wir fuhren mit dem Auto in Richtung der Schreie. Zunächst dachten wir, dass Wildhunde auf der Jagd waren, doch dann sahen wir zwischen all den schreienden Affen einen Leoparden. Die Affen schlugen Alarm und versuchten den Leoparden zu vertreiben. Seine Jagd war ohne Erfolg und er verließ langsam den Ort des Geschehens. Als sich die Gemüter beruhigt hatten, setzten wir unsere Fahrt fort und wir konnten das erste Mal eine größere Giraffengruppe in South Luangwa bestaunen. Als es dunkel wurde, tauchten dann auch die nachtaktiven Tiere auf: Ginsterkatze und Weißschwanzmanguste. Außerdem sahen wir hier auch unsere ersten Büffel. Aufgrund der bereits begonnenen Regenzeit sind die Büffel nicht mehr zentral am Fluss zu finden, sondern sind sie im ganzen Park verteilt. Es ist dadurch schwierig Büffel zu sichten. Zudem kreuzten auch zwei Hyänen unseren Weg. Auf der Rückfahrt setzte dann der Regen ein. Nach einem leckeren Essen in Kafunta hatten wir auf dem Rückweg zu unseren Zimmern wieder Besuch von den Elefanten. Erneut mussen wir unter eine Hütte flüchten, sind aber wohlbehalten in unseren Betten angekommen.

Der neue Morgen ließ einen nicht so gut aus dem Bett kommen wie sonst, da es sehr bewölkt war und man somit nicht von der Sonne geweckt wurde. Nach dem Frühstück ging es auf einen verkürzten Game Drive. Es schien alles sehr ruhig und verschlafen zu sein. Bis auf die Tiere, auf die immer Verlass ist, gab es nichts Aufregendes zu sehen. Da wir im Anschluss ohnehin nach Mfuwe gefahren sind, war es auch nicht weiter schlimm. Im kleinen Städtchen Mfuwe angekommen, ging es auf eine kleine Shoppingtour. Wir wollten gern die lokale Bevölkerung unterstützen und uns eine kleine Erinnerung für zu Hause mitnehmen. Besonders interessant fand ich den aus Fallen von Wilderern hergestellte Schmuck. Die lokalen Geschäfte, die wir besuchten, vertreiben die von der Dorfgemeinschaft hergestellten Produkte. Alle Einnahmen gehen wieder an die Hersteller zurück. Für die Mittagspause ging es Richtung Kafunta zurück. Mit Beginn unseres Game Drives am Nachmittag waren wir zunächst guter Dinge, dass das Wetter durchhalten wird. Kurz nach dem Eingangstor in den Nationalpark wartete gleich ein Leopard auf uns. Direkt danach sahen wir zwei Hyänen. Je weiter wir in den Norden des Parks fuhren, umso dunkler wurde es. Das Gewitter rückte näher und näher bis wir uns nur noch die Ponchos überwerfen konnten und alles vor dem Regen schützten. Es goss wie aus Eimern und überall blitzte und donnerte es. Tiere waren nicht mehr zu sehen. Trotz des Ponchos waren wir teilweise klatschnass und das Wasser stand in den Schuhen. Irgendwann beruhigte sich der Regen etwas und die ersten Tiere kamen wieder aus ihren Verstecken. Wir sahen weitere Hyänen, ein Krokodil abseits vom Fluss und wieder einige nachtaktive Tiere. Im Camp angekommen, konnten wir das Abendbrot ohne Elefanten, aber mit Hippos im Flussbett genießen.

Am nächsten Morgen wurde unser Start der Safari durch einen Elefanten im Camp nach hinten verschoben. Er stellte sich genau zwischen Auto und Essbereich, sodass wir nicht queren konnten. Scheinbar gibt es hier immer ganz besonders gutes Essen. Im Auto angekommen, fuhren wir über das Gate in den Nationalpark. Von einem anderen Guide erhielten wir die Info, dass weiter im Norden gestern ein Löwenrudel gesichtet wurde. Wir fuhren in die Richtung. Nach langer Fahrt sahen wir in der Ferne schon wieder einige Autos stehen. Wir fanden eine Gruppe mit ca. 15 Löwen vor. Darunter waren auch zwei kleine Löwen. Etwas abseits der Hauptgruppe kämpften zwei Jungtiere gerade noch mit einem Kadaver. Ein Büffel wurde hier scheinbar vor ein oder zwei Tagen vollstreckt. Die Löwen fraßen sich ihre Bäuche so voll, dass man ihn anmerkte, dass es ihnen schon fast aus den Ohren wieder rauskam. Es ging diesmal schon früher zum Camp zurück. Als wir zum Game Drive am Nachmittag aufbrachen, sah das Wetter schon wieder nicht so rosig aus. Wir bereiteten uns schon wieder auf eine Regendusche vor, aber das Wetter schien erst einmal stabil zu bleiben. Auf diesem Game Drive wollten wir nun endlich die langersehnten Wildhunde finden. Unsere Guides suchten unermüdlichen an Plätzen, an denen die Hunde am Vormittag gesichtet wurden. Nach einer Zeit sahen wir weit in der Ferne etwas schwarz-weiß Gestreiftes. Der Größe entsprechend könnten es zwei Honigdachse gewesen sein. Sie waren aber so schnell weg, dass wir keinen näheren Blick auf sie werfen konnten. Ansonsten war der Game Drive wieder sehr ruhig. Bei unserem Sundowner ohne Sonnenuntergang konnten wir wieder einige Hippos am Fluss beobachten. Ganz am Anfang stand eine Hippomama mit Baby auf der Freifläche. Im Dunkeln haben wir eine kleine Cobra sehen können. Das Gewitter kam immer näher und es blitzte und krachte um uns herum. Als wir dann merkten, dass unser Guide den Rückweg nicht über das Gate, sondern über die Fähre wählte, war uns dann doch sehr mulmig. Wir vermuteten, dass er den Weg wählte, in der Hoffnung es noch vor dem Unwetter auf die andere Seite zu schaffen. Es fing an zu stürmen und der aufgewirbelte Sand fegte durch unser Auto durch. Das Gewitter kam immer näher bis der Starkregen einsetzte. Die handbetriebene Fähre wurde schon aus der Ferne mit Lichtsignalen informiert, uns gleich noch auf die andere Seite zu fahren. Die Männer taten einem richtig leid. Als wir auf das Pontong auffuhren, regnete es in Strömen, wir hatten einen unfassbaren Gegenwind und das Gewitter war sehr nah bei uns. Selbst die beiden Guides setzten sich mit ans Ruder, um gegen den Wind anzukommen und die andere Seite schneller zu erreichen. Wir kamen wieder nass im Camp an. Als wir uns für das Abendessen noch etwas Trockenes anziehen wollten, waren wir über Dreckspuren vor unserem Bett etwas irritiert. Nach kurzer Suche fanden wir einen neuen Mitbewohner in unserem Zimmer. Eine größere Echse hat sich ein trockenes Plätzchen gesucht und saß nun in unserem Giebel. Sein Kot auf dem Boden hat ihn verraten. Das Kafuntapersonal kümmert sich direkt darum und vertrieb unsere neuen Mitbewohner.

Nun stand schon unser letzter morgendlicher Game Drive im South Luangwa Nationalpark an. Die Augen waren wieder auf die Wildhunde gerichtet. Gestern Abend wurden vor dem Gewitter noch Hunde gesichtet. In diesem Nationalpark ist es nicht so, dass alle Guides über Funk verbunden sind. Es wird sich beim aneinander vorbeifahren nur kurz auf der Tonspur ausgetauscht. Somit wird vermieden, dass zu viele Autos an den beliebten Tieren stehen. Wildhunde sind sehr viel in Bewegungen und leider fanden wir sie auch nicht mehr in dem Gebiet von gestern Abend wieder. Generell war auch dieser Game Drive wieder sehr ruhig. Selbst die sonst sehr beständigen Elefantengruppen waren heute nicht zu sehen. Zum Mittag kehrten wir wieder in Kafunta ein. Zum Kaffeetrinken stellte sich uns die Inhaberin von Kafunta vor. Sie ist Deutsche und lebt mit ihrem australischen Mann im Wechsel in Sambia und Australien. Ernest, unser Guide, hatte über den Mittag einen Hinweis bekommen, wo sich die Wildhunde aufhielten. Dem gingen wir auf unserem letzten Game Drive auf die Spur. Sie schienen im nördlichen Teil des Parks zu sein. Hier hatten wir auch schon am Morgen geschaut, aber da waren sie scheinbar zu gut versteckt. Wir drehten einige Kreise bis wir einen Hinweis am Rand sahen. In einem kleinen ausgetrockneten Flussbett fanden wir die Wildhundegruppe. Ein Rudel von sechs Hunden, die sich vor einigen Jahren aus einer größeren Gruppe von über 30 herausgelöst hatte. Damals ist das Alphamännchen gestorben und die Gruppe ist auseinander gefallen. Sie schliefen und wir hatten ein wenig die Hoffnung, dass sie bald auf ihre Jagd am Abend aufbrechen würden. Wir warteten ca. eine halbe Stunde. Die Hunde fingen immer mehr an zu zucken und so langsam kam Bewegung ins Rudel. Es war schön diese Tiere doch noch gefunden zu haben. Manchmal werden Träume doch war. Auf dem Rückweg machten wir eine kleine Pause in der Nähe einer großen Elefantengruppe. Die Fahrt blieb auch trocken, wodurch wir im Dunkeln die Rüsselratte sehen konnten. Ein Tier der kleinen Big 5. Im Camp zurück, waren wir nicht mehr alleine. Es sind weitere zehn Personen angekommen. Der Abend war nochmal richtig schwül warm, da es sich nicht abgeregnet hatte. Wir packten unsere Taschen und machten uns für unsere lange Rückreise am nächsten Tag bereit.

Mit einem Privatflugzeug ging es von Mfuwe nach Lusaka. Von Lusaka ging es dann mit einem Linienflugzeug weiter nach Johannesburg, Zürich und Berlin. Der South Luangwa Nationalpark hat uns sehr gut gefallen. Hier beginnt nun der Frühling. Für uns geht es leider ins kalte winterliche Deutschland zurück.


Bis zum nächsten Mal! Enjoy traveling!

38 Ansichten0 Kommentare

Mittags wurden wir in Uganda von einem Fahrer von Wild Frontiers zum Flughafen gebracht. Der Flughafen war ein Highlight für sich. Für uns als Europäer erschien es als reinstes Chaos. Zu viele Menschen für zu wenig Arbeit. Unser Flug war weder ausgeschrieben, noch wurde er aufgerufen. Nach einem Vorboarding ging es nach einer weiteren Wartezeit zum Boarding, welches auch nicht verkündet wurde. Bis die Dash 8-400 dann abhob, dauert es wieder eine Zeit. Somit hatten wir ein kurzes Saunaerlebnis im Flugzeug. Über Tansania erhaschten wir ab und zu mal eine Lücke in den Wolken und freuten uns schon auf das neue Abenteuer. Leider konnten wir im Anflug aufgrund des schlechten Wetters sowohl Mount Meru als auch Mount Kilimandscharo nicht sehen. Unsere Reise in Tansania wurde durch die Organisation Wilderness begleitet. Wir nächtigten im Rivertrees in der Nähe von Arusha.

Am kommenden Morgen wurden wir von unserem Guide Esi abgeholt. Entlang der Straßen sah es schon ganz anders als in Uganda aus. In Tansania gibt es 122 verschiedene Volksstämme, davon sind die Massai die berühmtesten, aber von der Anzahl her nicht die größten. Rund 2 Millionen Massai leben in Tansania vorrangig in der Region von Arusha, Manyara und Ngorongoro Krater. Verdient wird sich sein Geld hier vorrangig mit der Landwirtschaft. An den Straßen entlang erhielten wir den ersten Einblick in das Leben eines Massai, denn in traditioneller Kleidung trieben sie ihre Kuhherden mit Stöcken von A nach B. Leider fiel uns der ganze Müll am Straßenrand sehr negativ auf. Wir waren etwas verwundert, denn wir durften bei der Einreise keinerlei Plastiktüten mitbringen. Wir nahmen an, dass Tansania im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit sehr fortgeschritten ist. Es stimmt, dass die Tüten verboten wurden. Dennoch gibt es kein Recyclingsystem im Land. Plastikflaschen werden gekauft, getrunken und aus dem Fenster geworfen und somit entsorgt. Das Bewusstsein für die sehr schöne Natur ist hier leider bei vielen nicht gegeben. Tansania versucht über die Verkäufer Regelungen einzuführen, die die Plastikproduktion einschränken sollen (z.B. die Verwendung von Glasflaschen). Unsere Fahrt ging direkt zum Lake Manyara Nationalpark. An einem Fluss aßen wir zu Mittag. Ca. 15 km vor dem Eingangstor des Nationalparks stiegen wir auf Mountain Bikes um und legten somit die letzten Meter mit eigener Muskelkraft zurück. Ein paar Flussquerungen, auf und ab, tolle Einwohner, die uns strahlend entgegenliefen und sich freuten, dass wir da waren. Am Gate angekommen, ging es auf die erste Pirschfahrt (Game Drive). Begrüßt wurden wir von Buschböcken und Pavianen. Wir fuhren an heißen Quellen vorbei und wurden von verschiedenen Tierfamilien begrüßt. Unter anderem sahen wir auch unsere ersten Giraffen. Im Manyara Green Camp angekommen, merkten wir, dass wir wirklich ab vom Schuss waren. Idyllisch an einem Wasserfall waren die Zelte (unsere Zimmer) gelegen. John und ich bekamen das Abgelegenste. Wir wurden schon darauf hingewiesen, dass ab und zu Wildtiere vorbeischauen werden. Unser Badezimmer war das reinste Erlebnis, denn es war Open Air. Die Dusche musste von außen mit Wasser aufgefüllt werden. Es war aber angenehm warm. Ab und zu setzte der Regen ein, das hieß, dass das Plumpsklo mit Regenschirm besucht werden musste. An dem Abend fühlte ich mich schon etwas unwohl. An meinem Körper hatte ich an ein paar Stellen Ausschlag und ich wusste nicht, woher er kam. Es juckte, war aber auszuhalten. Ich versuchte nicht mehr daran zu denken. Nach einem leckeren Abendessen ging es noch auf eine Nachtpirschfahrt. Ein ganz besonders schönes Erlebnis, den Klang der Tiere im Dunkeln wahrnehmen zu können. Der Game Drive sollte ca. 3h gehen. Wir sahen neben uns bereits bekannten Tieren auch nachtaktive, wie beispielsweise das Buschbaby oder die Ginsterkatze. Unser Game Drive wurde dann zum richtigen Abenteuer, denn wir sind mehrfach stecken geblieben. Das erste Mal waren wir nach fünf Minuten draußen. Aber das zweite und dritte Mal dauerte dann fast zwei Stunden. Wir nahmen es mit Humor und sind nach Mitternacht dann wieder an der Unterkunft angekommen.

Am nächsten Tag stand ich zunächst eine Zeit mit einem Arzt im Austausch, da sich mein Zustand verschlechtert hatte. Deshalb verschob sich unser Game Drive etwas nach hinten. Als wir dann aber unterwegs waren, zeigten sich wieder viele schöne Tiere: Giraffen, Büffel, verschiedenste Vögel, Elefanten, die ganz nah an unserem Auto vorbei liefen und Mangusten. Am Nachmittag ging es für uns auf den Lake Manyara. Mit Kanus paddelten wir über den See in Zweierteams. Im See gibt es auch Hippos, was das Adrenalin besonders hoch hielt. Wir sangen auf Swahili ausgelassen mit unseren Guide und genossen die Zeit. Auf dem Rückweg tauchte dann doch noch ein Hippo in einer gewissen Entfernung auf, der sein Revier verteidigen wollte. Er sprang schon in unsere Richtung und wir mussten ganz schnell in die Mitte des Sees paddeln. Hippos sind sehr schlechte Schwimmer, wodurch der einzige Ausweg ist, an die tiefste Stelle des Sees zu paddeln, um dem Hippo zu entkommen.

Am kommenden Tag ging es Richtung Ngorongoro Krater. Auf dem Weg aus dem Manyara Nationalpark zeigten sich wenige Meter vor unserem Camp die langersehnten Löwen. Nicht nur drei schöne Damen, sondern auch zwei kleine Jungtiere, die über den Weg tollten, liefen direkt an unserem Auto vorbei. Sie waren maximal zwei Monate alt. Auch kleine Digdigs, eine Python und verschiedenste Affenarten konnten wir sichten. Auch die Vegetation genossen wir: unser Highlight waren der Leberwurst- und Affenbrotbaum, sowie die wilden Melonen. Wir fuhren ca. zwei Stunden in Richtung Krater. Auf dem Weg dahin machten wir einen Stopp im Tansanite Experience. In der Nähe des Kilimandscharos wird der Edelstein Tansanit abgebaut. Wir bekamen einige Informationen zum Abbau und der Herstellung und konnten die dunkelblauen Steine aus nächster Nähe begutachten. Unsere Mittagspause legten wir an einer schönen Aussicht direkt am Kraterrand zum Ngorongoro Krater ein. Wir hatten eine klasse Aussicht bei tollem Wetter. Mit dem Fernglas konnten wir einige Tiere schon gut ausmachen. Wir schliefen für zwei Nächte im Sanctuary Conservation oben auf dem Kraterrand. Am Nachmittag unternahmen wir eine Wanderung am Kraterrand entlang. Mit einem lokalen, bewaffneten Ranger, der auch Massai ist, wanderten wir durch die Wälder. Wir lernten einiges über die Buschmedizin der Massai und konnten auch einen tollen Blick über das Kratergebiet genießen. Es zeigten sich keine Säugetiere, aber es war dennoch ein Erlebnis.

Am frühen Morgen gegen drei Uhr knackte es wieder neben unserem Zelt. Ein Elefantenbulle verpflegte sich rund um das Zelt. Er blieb auch noch den ganzen Tag bei uns. Gegen 7:30 Uhr begann unsere Fahrt hinunter in den Krater. Das Wetter war leider nicht so gut wie am Vortag. Alles etwas verregnet und verhangen. Aber meist war es um uns herum trocken und wir konnten viele schöne Tiere sehen. Leider zeigte sich von ca. 50 ansässigen Nashörnern nur eins ganz weit in der Ferne und dann auch noch schlafend. Mein absolutes Highlight waren wieder einmal die Löwen. An diesem Tag haben wir 18 Löwen sehen können. Zwei davon waren männlich und vier davon Jungtiere. Raubtiere sind leider nicht sonderlich aktiv, wenn sie bereits gefressen haben. Die Kleinen spielten allerdings so niedlich miteinander, dass man gar nicht mehr weg wollte. Ganz zu Beginn konnten wir auch zwei Löwen bei der Jagd beobachten. Am Ende hat das Zebra gewonnen.

Die nächste Nacht war recht kurz, da wir bereits früh zum Flughafen nach Manyara aufbrechen mussten. Unser Weg ging nun in die Sergenti. Überraschenderweise hatten wir noch eine Zwischenlandung in Lobo. Unser Endflughafen war dann auch ein anderer als in unseren Flugunterlagen stand. Glücklicherweise war aber unser Guide, Saki, am richtigen Flughafen und wir unternahmen den ersten Game Drive durch die wunderschön weitläufige Serengeti. Schon nach kurzer Zeit zeigten sich die ersten Raubtiere - Leopard, Gepard, Löwe. Auch viele Giraffen und Elefanten kreuzten unsere Wege. Gegen fünf kamen wir im Walking Safari Camp an. Den Abend ließen wir am Lagerfeuer ausklingen.

Ein wunderschöner Sonnenaufgang begrüßte den neuen Tag und wir starteten bereits gegen sieben mit unserer ersten Wanderung. Es schien alles sehr ruhig und noch zu schlafen. Nach einer Zeit tauchte der erste Löwe mit entsprechender Distanz vor uns auf. Er sah hungrig und schwach aus und nahm immer mehr Abstand von uns. Wir konnten auch Giraffen, Elefanten, Mangusten und verschiedene Antilopen sehen. Auch Schliefer, verschiedene Eidechsen und Vögel kreuzten unseren Weg. Uns wurden die Little 5 von Tansania vorgestellt. Neben den bekannten Big 5 von Afrika zählt der Rüsselspringer, der Büffelweber, die Pantherschildkröte, der Ameisenlöwe und der Nashornkäfer zu den Kleinen 5. Nach ungefähr 4,5h wandern, kehrten wir für eine Mittagspause erst einmal wieder im Camp ein. Wie es die Tiere uns tagtäglich vormachen, ruhten auch wir über die Mittagszeit bis wir kurz nach vier uns für eine weitere Wanderung bereit machten. Langsam und mit bedacht wählten wir unsere Schritte und gingen im Gänsemarsch hintereinander her. In der Ferne konnten wir drei Büffeln beim Grasen zusehen. Digdigs, Klippspringer und Impalas hüpften uns über den Weg. Wir konnten auf einer kleinen Anhöhe den schönen Sonnenuntergang genießen. Den Abend ließen wir wieder alleine im Camp am Feuer ausklingen. Die Nacht war schon etwas geräuschvoller. Der Regen und der Wind setzten kurz vor zwölf ein, doch dann war da wieder so ein Knacken und dumpfes Stapfen. Ein Elefant gesellte sich für kurze Zeit wieder zu unserem Zelt. Ab und zu hörte man Hyänen rufen und am Zelt liefen ein paar wenige Tiere vorbei.

Am nächsten Morgen ging es nach einem leckeren Frühstück auf die nächste Walking Safari. Diesmal fuhren wir mit dem Auto zu einem anderen Startpunkt, um noch einmal ein anderes Gebiet kennenzulernen. Auf der Fahrt dahin, konnten wir einige Löwengruppen, Büffel, Giraffen und Zebras sehen. Ich hatte mir gedacht, dass es heute ein besonders aufregender Walk werden würde, da man so viele Tiere auf engem Raum gesehen hatten. Die dreistündige Wanderung war dann doch sehr entspannt und wir konnten ein paar Tiere in der Ferne ausmachen. Es zeigte sich uns eine richtig große Impalaherde, die sich mit uns in einem bestimmten Abstand bewegte. Den Mittag verbrachten wir dann wieder im Camp. Auf unserem Nachmittagsspaziergang ging es zunächst über den Fluss auf die gegenüberliegende Seite des Camps. Im Sand kann man hervorragend Spuren lesen. Nach einer Zeit im Flussbett entschieden wir uns auf die Höhe zu gehen. Dort sahen wir in nicht zu weiter Ferne einen Elefantenbullen zum Fluss gehen. Wir hielten uns bedeckt bis er dann doch unseren Geruch aufgenommen hatte. Elefanten können nicht gut sehen, dafür umso besser riechen und hören. Da er uns nicht sah, konnte er uns nicht genau ausmachen. Sein Rüssel kreiste wie ein Propeller in der Luft in allen Richtungen. Wir duckten uns ab und schlichen in eine etwas andere Richtung. Er wollte uns finden. Als sicheren Ausweg wählte unser Guide die Querung des Flusses. Einmal kurz aufatmen. Bei dem ganzen Abenteuer war die Hyäne, die vor uns im Flussbett davon lief, mehr Nebensache.

Am nächsten Morgen ging es auf unseren letzten langen Game Drive in der Serengeti. Unser Camp lag so abgelegen, dass wir schon eine Stunde Autofahrt benötigten, um auf den normalen Touristenwegen auf Pirschfahrt zu gehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir in der Serengeti bis auf einen Gnu Schädel noch keins gesehen. Die große Migration war in diesem Jahr schon deutlich eher wieder auf dem Rückweg als sonst, da der Regen viel früher einsetzte. Laut unserem Guide sind sie gar nicht erst bis Kenia gelaufen. Die Gnus hielten sich aktuell im Südwesten des Nationalparks auf, weshalb genau diese Richtung unser Ziel war. Neben Löwen in Bäumen, einem Leoparden, ganz viel Weite und Wind, fanden wir nach einer Zeit größere Gruppen an Gnus und Zebras. Es ist wunderbar, die Tiere verbunden mit der Natur beobachten zu können. Alles hat seinen Sinn und wird geregelt. Am Abend aßen wir ein letztes Mal mit unseren Guide unter freiem Himmel zusammen. Neben Digdigs und Hippos im Fluss, schlich auch eine Hyäne durchs Camp.

Am nächsten Morgen ging es zum Flughafen. Ein letztes Mal hielten wir nach den Tieren Ausschau. Eine kleinere Gruppe junger Schakale kreuzte unseren Weg. In der Ferne konnten wir auch noch einmal mehrere Geparden im Gras liegend ausmachen.

Von Sedonera ging es dann direkt nach Arusha zurück. Am Nachmittag bereiteten wir uns auf die am kommenden Tag anstehende Weiterreise nach Sambia vor. Die Vorfreude ist groß.


Bis dahin! Enjoy traveling!

40 Ansichten0 Kommentare
bottom of page