Zum Abschluss der Saison der Triathlon Bundesliga ging es wie die letzten Jahre auch nach Hannover. Meine Vorbereitung lief ganz gut und da dieses Rennen gleichzeitig die Deutsche Meisterschaft der Elite war, war das Starterfeld auch sehr gut besetzt. Da das Schwimmen zuletzt in Dresden so gut klappte, wählte ich dieselbe Vorbereitung und ging vor dem Rennen noch etwas Einschwimmen. Nachdem ich mir dann noch einen Einteiler angezogen hatte und auf das Lineup wartete, bekam ich plötzlich ein paar Schmerzen im unteren Rücken. Diese habe ich leider durch schnelle Mobilisation und etwas Aushängen nicht wirklich wegbekommen. Woher das jedoch auf einmal kam, weiß ich bis heute nicht.
Quelle: Tom Gorges
Beim folgenden Landstart standen wir eher weiter links. Da der Maschsee sehr flach ist, kann man recht lange in diesen reinlaufen und so entschied ich mich direkt nach dem Start diagonal hinter dem Feld nach rechts zu laufen, um schnelle Füße zu bekommen und eine bessere Linie zur ersten Boje schwimmen zu können. Das Gefühl bis zur ersten Boje war auch ganz gut und ich kam ohne große Probleme außen herum. Ich hatte bemerkt, dass ich wieder Dritter unseres Teams war und war guter Dinge, dass das Schwimmen wieder ganz gut läuft. Nach der zweiten Wendeboje sah ich dann meine beiden Teamkollegen neben mir schwimmen. Ich weiß nicht so recht, was auf dem Rückweg bei mir los war, da es sich vom Schwimmen her gleich anfühlte, jedoch schwammen alle um mich herum plötzlich schneller und ich hatte das Gefühl nach hinten durchgereicht zu werden. Nachdem ich endlich als 64. an Land war, wollte ich den langen Weg Richtung ersten Wechsel nutzen, um wieder etwas Boden gut zu machen.
Quelle: Tom Gorges
Hier fühlten sich die Beine auch gut an und der Wechsel klappte reibungslos. Das Feld um mich herum war zu diesem Zeitpunkt sehr zerstückelt und somit waren die ersten Kilometer etwas härter, um weiter am Hinterrad zu bleiben. Es war jedoch nicht so hart wie der Beginn in Dresden und meine Beine fühlten sich auf dem Rad auch irgendwie nicht so gut an. Es bildete sich recht schnell eine kleine Gruppe und wir wurden auf der ersten Runde dann größer, weil wir ein paar kleine Gruppen vor uns einholten und welche von hinten aufschlossen. Ich entschied mich recht schnell aus teamtaktischen Gründen dafür in der Gruppe nur mitzurollen und die Kräfte fürs Laufen zu sparen. Da es auf der Radrunde auch keinen wirklichen Wendepunkt gab, war es am Ende der Gruppe auch recht entspannt. Auf dem Rad merkte ich meinen unteren Rücken dann wieder mehr. Insgesamt waren 6 Athleten in der ersten Gruppe vorne weg und dann folgten 2 große Gruppen, wobei ich mich in der zweiten davon befand. Da die Gruppe vor uns auf der letzten Runde etwas gebummelt hatte, kamen wir nochmal viel näher heran.
Quelle: Tom Gorges
Ich hatte an dem Tag irgendwie nicht die Beine mich für den zweiten Wechsel im vorderen Teil der Gruppe zu positionieren und so stieg ich eher am Ende der Gruppe vom Rad. Der Wechsel funktionierte dann reibungslos und ich wollte erstmal kontrolliert anlaufen und schauen, wie es sich anfühlt. Die Beine fühlten sich beim Laufen jedoch wirklich gut an und ich sammelte nach und nach Athleten vor mir ein. Es fühlte sich dieses Mal erstmalig wieder wie richtig schnelles Laufen in dieser Saison an und die Beine fühlten sich auch auf der zweiten Hälfte noch gut an und ich versuchte weiter Plätze gut zu machen. Nach 4 Kilometern kam jedoch recht plötzlich starkes Seitenstechen auf der rechten Seite auf und ich dachte mir, es ist ja nicht mehr weit bis ins Ziel. Es wurde jedoch auch sehr schnell wirklich stark, sodass ich zuerst das Tempo herausnehmen musste und dann sogar stehen blieb, da es vor Schmerzen nicht mehr ging. Ich versuchte dann kurz die rechte Seite aufzudehnen und schleppte mich weiter Richtung Ziel. In der Zeit wurde ich natürlich wieder von vielen Athleten überholt die ich vorher schon hinter mir gelassen hatte. Als dann kurz vor dem Ziel ein weiterer Athlet an mir vorbeirannte, versuchte ich den Schmerz kurz auszublenden und sprintete bis ins Ziel wieder an ihm vorbei, da die Beine noch gut waren.
Quelle: Tom Gorges | Matthias Stieff
Am Ende kam ich etwas enttäuscht als 56. ins Ziel. Ich kann mir nur vorstellen, dass das Seitenstechen durch die Probleme im Rücken gekommen ist. Woher diese jedoch so kurz vor dem Start kamen, weiß ich nicht. Ich freue mich jedoch, dass das Laufen bis kurz vor Ende so gut geklappt hat. Meine Teamkollegen hatten alle einen richtig guten Tag erwischt und somit holten wir uns punktgleich mit Darmstadt das erste Podium in der Triathlon Bundesliga. Was mich im Nachgang noch etwas aufgebaut hat war, dass ich mit meinem 56. Platz auch als 5. unseres Teams den Podiumsplatz mit erkämpft hatte, da der 4. Mann von Darmstadt kurz hinter mir erst ins Ziel kam und sie sonst einen Platz vor uns gewesen wären. Da hatte sich der Kampf gegen das Seitenstechen also doch gelohnt.
Quelle: Tom Gorges | Matthias Stieff
Jetzt freue ich mich erstmal auf eine ganz kurze Pause, bevor es dann in Vorbereitung auf das große Highlight zum Saisonende geht.
Bis dahin: Enjoy Triathlon.