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Am Sonntag ging es für die zweite Station der 1. Triathlon Bundesliga in den Süden von Deutschland. Wie schon im letzten Jahr wurde das Rennen wieder am Schliersee ausgetragen. Ich persönlich freute mich sehr auf dieses Rennen, da auf der Radstrecke ja wieder die Auffahrt auf den Spitzingsattel wartete und somit das Schwimmen und die Radgruppe danach nicht so eine große Rolle für das Gesamtergebnis wie sonst spielt. Das Wetter war perfekt und so stürzten wir uns gegen Mittag in den wunderschönen Schliersee.

Quelle: Theo Bettin | Tom Gorges | Jan Papenfuss | Folker Schwesinger

Da ein hartes Anschwimmen und Geprügel nicht so meins sind, bin ich recht schnell auf die rechte Seite des Feldes geschwommen und habe versucht ein paar schnelle Beine zu erwischen. Ich befand mich so an den jeweiligen Bojen ganz innen und kam da auch ohne großes Gehaue herum. Das Schwimmen fühlte sich insgesamt ganz ok an und so stieg ich als 58. mit knapp einer Minute Rückstand auf die Spitze aus dem Wasser. Den ersten Wechsel wollte ich sehr zügig absolvieren, um definitiv in der Radgruppe zu sitzen, aber dabei wollte ich nicht die Konzentration verlieren, damit mir beim Radaufstieg nicht so etwas wie letztes Jahr passiert. Das klappte dann auch ganz gut und die ersten Kilometer waren in der Gruppe von ein paar Attacken geprägt, bei denen ich aber schon merkte, dass ich da gut mitkam bzw. auch die Lücke zufahren konnte. Ich befand mich insgesamt in der 4. Radgruppe und wir kamen der vor uns fahrenden Gruppe langsam näher. Da es aber bald in den Anstieg ging und es nicht mehr ganz so wichtig war, ob man in der 15s vor einem fahrenden Gruppe sitzt, wurde das Tempo etwas ruhiger und ich versuchte mich am Ende der Gruppe etwas auszuruhen. In den Berg fuhr ich sehr kontrolliert hinein und versuchte mich von den anderen nicht beeinflussen zu lassen. Nach ein paar hundert Metern erhöhte ich dann den Druck und die Kadenz deutlich und konnte so nach und nach andere Athleten überholen. Ich versuchte schnell meinen Rhythmus zu finden und hielt den gesamten Anstieg das Hinterrad eines anderen Athleten. Das Tempo passte für mich super, auch wenn es, denke ich, ganz leicht über meiner Grenze war. So überholten wir sehr viele andere Athleten und kurz vor dem Spitzingsattel sah ich eine kleine Gruppe 30m vor mir und wusste, dass ich vor der kurzen Abfahrt da noch ranmusste, um mich besser für den kommenden Lauf zu erholen.

Quelle: Tom Gorges | Jan Papenfuss | Folker Schwesinger

Ich ging also aus dem Sattel und gab bis in die Abfahrt hinein nochmal alles und schaffte es dann ganz knapp in die Gruppe und versuchte mich auf dem letzten kurzen Stück vor dem Laufen noch so gut es ging zu erholen.

Quelle: Theo Bettin | Jan Papenfuss

Nach einem gelungenen Wechsel lief es erstmal nicht so flüssig beim Laufen und ich merkte schon, dass ich auf dem Rad einige Körner gelassen hatte. Auf dem Rückweg der ersten Laufrunde fand ich dann aber so langsam meinen Rhythmus und konnte auch ein höheres Tempo laufen. Ich konnte bis zum Ziel noch ein paar Athleten einsammeln und lief am Ende als 30. ins Ziel.

Quelle: Theo Bettin | Tom Gorges

Ich bin mit dieser Platzierung sehr zufrieden und überwiegend auch mit den Leistungen in den jeweiligen Disziplinen. Im Vergleich zum letzten Jahr bin ich den Berg eine Minute schneller hochgefahren und eine Minute schneller gelaufen. Da sieht man mal was 24 Watt mehr im Schnitt bewirken. Ich freue mich auch sehr, dass ich so zu unserem sehr guten Team Ergebnis, 7. Platz!!!, beitragen konnte. Ich werde versuchen, den Fokus in den nächsten Wochen noch etwas aufs Schwimmen zu legen, um mir zukünftig nach der ersten Disziplin eine bessere Ausgangsposition in den nächsten Rennen zu sichern.

Bis dahin: Enjoy Triathlon.

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Am Sonntag stand endlich wieder mein Heimrennen in Moritzburg über die olympische Distanz an und mit Lukas Seifert auf der Startliste wusste ich, dass für einen Sieg alles passen musste. Ich fühlte mich sehr gut vorbereitet und freute mich auf das hoffentlich spannende Duell. Das Schwimmen im angenehm temperierten Schlossteich fand ohne Neoprenanzug statt und meine Taktik hier war klar: Auf jeden Fall an Lukas dranbleiben! Direkt nach dem Start konnten wir uns schon vom Rest des Feldes absetzen und ich schwamm die ganze Zeit im Wasserschatten von Lukas hinterher.

Das Tempo war recht hoch, sodass es mir teilweise nicht so leicht viel seine Füße zu halten. Da Lukas jedoch noch einen Swimsuit über seinem Einteiler trug, wollte ich unbedingt bis zum Wasserausstieg dranbleiben, um dann beim Wechsel eine Lücke reißen zu können. Die letzten Meter durch den Schlossteich führten uns dann noch etwas durch Wasserpflanzen und wir verließen hintereinander das Wasser.

Ich gab im Wechsel gleich richtig Gas und da Lukas noch seinen Anzug aus- und den Einteiler hochziehen musste, konnte ich einen Abstand von 23s zwischen uns bringen. Mir war klar, dass Lukas auf dem Rad viel stärker war und ich den Abstand für den abschließenden Lauf nicht zu groß werden lassen durfte, um noch die Chance auf den Sieg zu haben. So fuhr ich von Beginn an mit einem hohen Tempo los, damit er mich so spät wie möglich einholen würde. Auf den ersten Kilometern befreite ich mich auch noch etwas von der Teichbegrünung die sich um meine Arme gewickelt hatten, aus aerodynamischen Gründen versteht sich. Ich schaute mich dann immer regelmäßig um und merkte wie Lukas den Abstand sukzessive verkürzte. Am Auer ging es dann mit Vollgas den Berg runter und weiter Richtung Buschhaus. Hier holte ich die Polizei und das Führungsauto wieder ein, da diese wohl einem Auto in einer Einfahrt etwas mitgeteilt hatten. Ich schaute mich wieder nach Lukas um und nun war er ungefähr 300m hinter mir. Es hieß also wieder für mich Kopf runter und Tempo hochhalten. Als ich mich dann wenig später wieder umschaute, um den Abstand zu checken, sah ich weit und breit keinen hinter mir. Dieses Spiel machte ich dann noch eine halbe Runde lang, aber als ich selbst auf den Abschnitten auf denen man weit nach hinten schauen konnte, keinen sah, wusste ich, dass etwas komisch war. Im Unterbewusstsein war hier irgendwie ein komisches Gefühl und ich dachte direkt an die Stelle am Auer, da hatte ich ihn ja zuletzt gesehen, und hoffte, dass hier kein Unfall passiert war. Nun fehlte mir etwas der Druck von hinten, weiterhin auf dem Rad richtig Gas zu geben und ich überlegte mir die ganze Zeit wie ich das Rennen jetzt angehen sollte. Ich versuchte weiterhin noch Druck zu machen, aber ich denke die letzten paar Prozent waren nicht mehr drin, da an der Stelle der Sieg schon sehr wahrscheinlich war.

Bei der Rundendurchfahrt hörte ich dann, dass Lukas wohl einen Defekt hätte und so ging es auf die zweite Runde mit diesmal mehr Verkehr durch andere Athleten. Als es dann wieder am Auer um die Ecke ging und ich einen Krankenwagen und dieses weiße Auto von vorhin sah, ahnte ich schon Schlimmes. Ich sah dann hinter dem Krankenwagen Lukas Rad stehen und entschied mich, schnell mal nach seinem Zustand zu schauen. Er sagte mir, dass er nur Schürfwunden und Prellungen hatte und dann fuhr ich wieder weiter. Ich hatte auf der gesamten Radstrecke viel Spaß, da ich auf vielen Teilstrecken fast immer im Training fahre und auch das Wetter war super. Irgendwie war es aber dennoch ein seltsames Gefühl, da durch den Unfall plötzlich der gesamte Druck bei dem Wettkampf weg war. Ich sah auch an meiner Fahrzeit, dass ich immer noch eine sehr schnelle Radzeit hatte und somit die Chance, dass von hinten jemand kommt weiterhin sehr gering war.

Beim zweiten Wechsel ließ ich mir dann etwas mehr Zeit, da ich beim Reinlaufen nicht so auf die spitzen Steine unter dem Teppich treten wollte. Da man ungefähr die ersten 800m der Laufstrecke der Radrunde entgegenläuft, wusste ich, dass mein Abstand nach hinten sehr groß war, da der zweite immer noch nicht entgegenkam bis ich abgebogen bin.

Das Laufen machte insgesamt dann Spaß, jedoch viel es mir schwer sich hier wirklich zu quälen. Die Freude war jedoch durchgehend sehr groß, da die Stimmung an der Strecke einfach toll ist. Auf dem letzten Kilometer bin ich dann nochmal etwas schneller gelaufen, da ich zumindest unter 37min bleiben wollte. Am Ende konnte ich mit 8min Vorsprung mein Heimrennen gewinnen.

Ich bin mit meiner Leistung überwiegend zufrieden, dennoch finde ich es schade, dass der Kampf um den Sieg durch so einen Unfall beendet wurde. Lukas weiß aber auch schon, dass wir das Nachholen werden. Jetzt muss er erstmal schnell wieder gesund werden! Die Zuschauer, die Organisatoren, das Ambiente und die Familie und Freunde haben das Wettkampfwocheneden wieder sehr schön gemacht, Danke! Ich fiebere nun mit Vorfreude auf das nächste Bundesliga Rennen am Schliersee hin.

Bis dahin: Enjoy Triathlon.

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