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Mittags wurden wir in Uganda von einem Fahrer von Wild Frontiers zum Flughafen gebracht. Der Flughafen war ein Highlight für sich. Für uns als Europäer erschien es als reinstes Chaos. Zu viele Menschen für zu wenig Arbeit. Unser Flug war weder ausgeschrieben, noch wurde er aufgerufen. Nach einem Vorboarding ging es nach einer weiteren Wartezeit zum Boarding, welches auch nicht verkündet wurde. Bis die Dash 8-400 dann abhob, dauert es wieder eine Zeit. Somit hatten wir ein kurzes Saunaerlebnis im Flugzeug. Über Tansania erhaschten wir ab und zu mal eine Lücke in den Wolken und freuten uns schon auf das neue Abenteuer. Leider konnten wir im Anflug aufgrund des schlechten Wetters sowohl Mount Meru als auch Mount Kilimandscharo nicht sehen. Unsere Reise in Tansania wurde durch die Organisation Wilderness begleitet. Wir nächtigten im Rivertrees in der Nähe von Arusha.

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Am kommenden Morgen wurden wir von unserem Guide Esi abgeholt. Entlang der Straßen sah es schon ganz anders als in Uganda aus. In Tansania gibt es 122 verschiedene Volksstämme, davon sind die Massai die berühmtesten, aber von der Anzahl her nicht die größten. Rund 2 Millionen Massai leben in Tansania vorrangig in der Region von Arusha, Manyara und Ngorongoro Krater. Verdient wird sich sein Geld hier vorrangig mit der Landwirtschaft. An den Straßen entlang erhielten wir den ersten Einblick in das Leben eines Massai, denn in traditioneller Kleidung trieben sie ihre Kuhherden mit Stöcken von A nach B. Leider fiel uns der ganze Müll am Straßenrand sehr negativ auf. Wir waren etwas verwundert, denn wir durften bei der Einreise keinerlei Plastiktüten mitbringen. Wir nahmen an, dass Tansania im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit sehr fortgeschritten ist. Es stimmt, dass die Tüten verboten wurden. Dennoch gibt es kein Recyclingsystem im Land. Plastikflaschen werden gekauft, getrunken und aus dem Fenster geworfen und somit entsorgt. Das Bewusstsein für die sehr schöne Natur ist hier leider bei vielen nicht gegeben. Tansania versucht über die Verkäufer Regelungen einzuführen, die die Plastikproduktion einschränken sollen (z.B. die Verwendung von Glasflaschen). Unsere Fahrt ging direkt zum Lake Manyara Nationalpark. An einem Fluss aßen wir zu Mittag. Ca. 15 km vor dem Eingangstor des Nationalparks stiegen wir auf Mountain Bikes um und legten somit die letzten Meter mit eigener Muskelkraft zurück. Ein paar Flussquerungen, auf und ab, tolle Einwohner, die uns strahlend entgegenliefen und sich freuten, dass wir da waren. Am Gate angekommen, ging es auf die erste Pirschfahrt (Game Drive). Begrüßt wurden wir von Buschböcken und Pavianen. Wir fuhren an heißen Quellen vorbei und wurden von verschiedenen Tierfamilien begrüßt. Unter anderem sahen wir auch unsere ersten Giraffen. Im Manyara Green Camp angekommen, merkten wir, dass wir wirklich ab vom Schuss waren. Idyllisch an einem Wasserfall waren die Zelte (unsere Zimmer) gelegen. John und ich bekamen das Abgelegenste. Wir wurden schon darauf hingewiesen, dass ab und zu Wildtiere vorbeischauen werden. Unser Badezimmer war das reinste Erlebnis, denn es war Open Air. Die Dusche musste von außen mit Wasser aufgefüllt werden. Es war aber angenehm warm. Ab und zu setzte der Regen ein, das hieß, dass das Plumpsklo mit Regenschirm besucht werden musste. An dem Abend fühlte ich mich schon etwas unwohl. An meinem Körper hatte ich an ein paar Stellen Ausschlag und ich wusste nicht, woher er kam. Es juckte, war aber auszuhalten. Ich versuchte nicht mehr daran zu denken. Nach einem leckeren Abendessen ging es noch auf eine Nachtpirschfahrt. Ein ganz besonders schönes Erlebnis, den Klang der Tiere im Dunkeln wahrnehmen zu können. Der Game Drive sollte ca. 3h gehen. Wir sahen neben uns bereits bekannten Tieren auch nachtaktive, wie beispielsweise das Buschbaby oder die Ginsterkatze. Unser Game Drive wurde dann zum richtigen Abenteuer, denn wir sind mehrfach stecken geblieben. Das erste Mal waren wir nach fünf Minuten draußen. Aber das zweite und dritte Mal dauerte dann fast zwei Stunden. Wir nahmen es mit Humor und sind nach Mitternacht dann wieder an der Unterkunft angekommen.

Am nächsten Tag stand ich zunächst eine Zeit mit einem Arzt im Austausch, da sich mein Zustand verschlechtert hatte. Deshalb verschob sich unser Game Drive etwas nach hinten. Als wir dann aber unterwegs waren, zeigten sich wieder viele schöne Tiere: Giraffen, Büffel, verschiedenste Vögel, Elefanten, die ganz nah an unserem Auto vorbei liefen und Mangusten. Am Nachmittag ging es für uns auf den Lake Manyara. Mit Kanus paddelten wir über den See in Zweierteams. Im See gibt es auch Hippos, was das Adrenalin besonders hoch hielt. Wir sangen auf Swahili ausgelassen mit unseren Guide und genossen die Zeit. Auf dem Rückweg tauchte dann doch noch ein Hippo in einer gewissen Entfernung auf, der sein Revier verteidigen wollte. Er sprang schon in unsere Richtung und wir mussten ganz schnell in die Mitte des Sees paddeln. Hippos sind sehr schlechte Schwimmer, wodurch der einzige Ausweg ist, an die tiefste Stelle des Sees zu paddeln, um dem Hippo zu entkommen.

Am kommenden Tag ging es Richtung Ngorongoro Krater. Auf dem Weg aus dem Manyara Nationalpark zeigten sich wenige Meter vor unserem Camp die langersehnten Löwen. Nicht nur drei schöne Damen, sondern auch zwei kleine Jungtiere, die über den Weg tollten, liefen direkt an unserem Auto vorbei. Sie waren maximal zwei Monate alt. Auch kleine Digdigs, eine Python und verschiedenste Affenarten konnten wir sichten. Auch die Vegetation genossen wir: unser Highlight waren der Leberwurst- und Affenbrotbaum, sowie die wilden Melonen. Wir fuhren ca. zwei Stunden in Richtung Krater. Auf dem Weg dahin machten wir einen Stopp im Tansanite Experience. In der Nähe des Kilimandscharos wird der Edelstein Tansanit abgebaut. Wir bekamen einige Informationen zum Abbau und der Herstellung und konnten die dunkelblauen Steine aus nächster Nähe begutachten. Unsere Mittagspause legten wir an einer schönen Aussicht direkt am Kraterrand zum Ngorongoro Krater ein. Wir hatten eine klasse Aussicht bei tollem Wetter. Mit dem Fernglas konnten wir einige Tiere schon gut ausmachen. Wir schliefen für zwei Nächte im Sanctuary Conservation oben auf dem Kraterrand. Am Nachmittag unternahmen wir eine Wanderung am Kraterrand entlang. Mit einem lokalen, bewaffneten Ranger, der auch Massai ist, wanderten wir durch die Wälder. Wir lernten einiges über die Buschmedizin der Massai und konnten auch einen tollen Blick über das Kratergebiet genießen. Es zeigten sich keine Säugetiere, aber es war dennoch ein Erlebnis.

Am frühen Morgen gegen drei Uhr knackte es wieder neben unserem Zelt. Ein Elefantenbulle verpflegte sich rund um das Zelt. Er blieb auch noch den ganzen Tag bei uns. Gegen 7:30 Uhr begann unsere Fahrt hinunter in den Krater. Das Wetter war leider nicht so gut wie am Vortag. Alles etwas verregnet und verhangen. Aber meist war es um uns herum trocken und wir konnten viele schöne Tiere sehen. Leider zeigte sich von ca. 50 ansässigen Nashörnern nur eins ganz weit in der Ferne und dann auch noch schlafend. Mein absolutes Highlight waren wieder einmal die Löwen. An diesem Tag haben wir 18 Löwen sehen können. Zwei davon waren männlich und vier davon Jungtiere. Raubtiere sind leider nicht sonderlich aktiv, wenn sie bereits gefressen haben. Die Kleinen spielten allerdings so niedlich miteinander, dass man gar nicht mehr weg wollte. Ganz zu Beginn konnten wir auch zwei Löwen bei der Jagd beobachten. Am Ende hat das Zebra gewonnen.

Die nächste Nacht war recht kurz, da wir bereits früh zum Flughafen nach Manyara aufbrechen mussten. Unser Weg ging nun in die Sergenti. Überraschenderweise hatten wir noch eine Zwischenlandung in Lobo. Unser Endflughafen war dann auch ein anderer als in unseren Flugunterlagen stand. Glücklicherweise war aber unser Guide, Saki, am richtigen Flughafen und wir unternahmen den ersten Game Drive durch die wunderschön weitläufige Serengeti. Schon nach kurzer Zeit zeigten sich die ersten Raubtiere - Leopard, Gepard, Löwe. Auch viele Giraffen und Elefanten kreuzten unsere Wege. Gegen fünf kamen wir im Walking Safari Camp an. Den Abend ließen wir am Lagerfeuer ausklingen.

Ein wunderschöner Sonnenaufgang begrüßte den neuen Tag und wir starteten bereits gegen sieben mit unserer ersten Wanderung. Es schien alles sehr ruhig und noch zu schlafen. Nach einer Zeit tauchte der erste Löwe mit entsprechender Distanz vor uns auf. Er sah hungrig und schwach aus und nahm immer mehr Abstand von uns. Wir konnten auch Giraffen, Elefanten, Mangusten und verschiedene Antilopen sehen. Auch Schliefer, verschiedene Eidechsen und Vögel kreuzten unseren Weg. Uns wurden die Little 5 von Tansania vorgestellt. Neben den bekannten Big 5 von Afrika zählt der Rüsselspringer, der Büffelweber, die Pantherschildkröte, der Ameisenlöwe und der Nashornkäfer zu den Kleinen 5. Nach ungefähr 4,5h wandern, kehrten wir für eine Mittagspause erst einmal wieder im Camp ein. Wie es die Tiere uns tagtäglich vormachen, ruhten auch wir über die Mittagszeit bis wir kurz nach vier uns für eine weitere Wanderung bereit machten. Langsam und mit bedacht wählten wir unsere Schritte und gingen im Gänsemarsch hintereinander her. In der Ferne konnten wir drei Büffeln beim Grasen zusehen. Digdigs, Klippspringer und Impalas hüpften uns über den Weg. Wir konnten auf einer kleinen Anhöhe den schönen Sonnenuntergang genießen. Den Abend ließen wir wieder alleine im Camp am Feuer ausklingen. Die Nacht war schon etwas geräuschvoller. Der Regen und der Wind setzten kurz vor zwölf ein, doch dann war da wieder so ein Knacken und dumpfes Stapfen. Ein Elefant gesellte sich für kurze Zeit wieder zu unserem Zelt. Ab und zu hörte man Hyänen rufen und am Zelt liefen ein paar wenige Tiere vorbei.

Am nächsten Morgen ging es nach einem leckeren Frühstück auf die nächste Walking Safari. Diesmal fuhren wir mit dem Auto zu einem anderen Startpunkt, um noch einmal ein anderes Gebiet kennenzulernen. Auf der Fahrt dahin, konnten wir einige Löwengruppen, Büffel, Giraffen und Zebras sehen. Ich hatte mir gedacht, dass es heute ein besonders aufregender Walk werden würde, da man so viele Tiere auf engem Raum gesehen hatten. Die dreistündige Wanderung war dann doch sehr entspannt und wir konnten ein paar Tiere in der Ferne ausmachen. Es zeigte sich uns eine richtig große Impalaherde, die sich mit uns in einem bestimmten Abstand bewegte. Den Mittag verbrachten wir dann wieder im Camp. Auf unserem Nachmittagsspaziergang ging es zunächst über den Fluss auf die gegenüberliegende Seite des Camps. Im Sand kann man hervorragend Spuren lesen. Nach einer Zeit im Flussbett entschieden wir uns auf die Höhe zu gehen. Dort sahen wir in nicht zu weiter Ferne einen Elefantenbullen zum Fluss gehen. Wir hielten uns bedeckt bis er dann doch unseren Geruch aufgenommen hatte. Elefanten können nicht gut sehen, dafür umso besser riechen und hören. Da er uns nicht sah, konnte er uns nicht genau ausmachen. Sein Rüssel kreiste wie ein Propeller in der Luft in allen Richtungen. Wir duckten uns ab und schlichen in eine etwas andere Richtung. Er wollte uns finden. Als sicheren Ausweg wählte unser Guide die Querung des Flusses. Einmal kurz aufatmen. Bei dem ganzen Abenteuer war die Hyäne, die vor uns im Flussbett davon lief, mehr Nebensache.

Am nächsten Morgen ging es auf unseren letzten langen Game Drive in der Serengeti. Unser Camp lag so abgelegen, dass wir schon eine Stunde Autofahrt benötigten, um auf den normalen Touristenwegen auf Pirschfahrt zu gehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir in der Serengeti bis auf einen Gnu Schädel noch keins gesehen. Die große Migration war in diesem Jahr schon deutlich eher wieder auf dem Rückweg als sonst, da der Regen viel früher einsetzte. Laut unserem Guide sind sie gar nicht erst bis Kenia gelaufen. Die Gnus hielten sich aktuell im Südwesten des Nationalparks auf, weshalb genau diese Richtung unser Ziel war. Neben Löwen in Bäumen, einem Leoparden, ganz viel Weite und Wind, fanden wir nach einer Zeit größere Gruppen an Gnus und Zebras. Es ist wunderbar, die Tiere verbunden mit der Natur beobachten zu können. Alles hat seinen Sinn und wird geregelt. Am Abend aßen wir ein letztes Mal mit unseren Guide unter freiem Himmel zusammen. Neben Digdigs und Hippos im Fluss, schlich auch eine Hyäne durchs Camp.

Am nächsten Morgen ging es zum Flughafen. Ein letztes Mal hielten wir nach den Tieren Ausschau. Eine kleinere Gruppe junger Schakale kreuzte unseren Weg. In der Ferne konnten wir auch noch einmal mehrere Geparden im Gras liegend ausmachen.

Von Sedonera ging es dann direkt nach Arusha zurück. Am Nachmittag bereiteten wir uns auf die am kommenden Tag anstehende Weiterreise nach Sambia vor. Die Vorfreude ist groß.


Bis zum nächsten Mal! Enjoy traveling!

 
 
 

Gesa Neitzel inspirierte uns durch ihre Bücher wieder ein weiteres Mal Afrika erneut zu bereisen. Diesmal sollte es weiter in den Norden gehen. Mehr grün, noch mehr Ursprung und eine hoffentlich lang ersehnte Begegnungen mit den für mich schönsten Tieren der Welt. Über safariFRANK buchten wir unsere kunterbunte Rundreise quer durch Ostafrika.

In Uganda starteten wir ins Abenteuer. Schon die Einreise war ein richtiges Highlight, denn so ein schönes Visum haben wir noch nie bekommen :-) Mit einem privaten Guide von Wild Frontiers ging es direkt einmal quer durch das Land in den Kibale Nationalpark. Vorbei an Tee- und Bananenplantagen, Ziegelsteinproduktionen und Holzabbauten sahen wir am Anfang des Nationalparks direkt drei verschiedene Affenarten. Eine lebhafte hügelige Gegend mit wunderschönen Wechseln von Landwirtschaft, Wäldern und Bergen. Unsere Unterkunft - Primate Loge - befand sich direkt im Nationalpark und war umhüllt von den Stimmen des Dschungels.

Am nächsten Morgen stand das erste Highlight vor der Tür. Die Zeit bis zum Briefing für unser Schimpansentracking wurde uns mit afrikischer Musik verschönert. Nach einer kurzen Einweisung wurden wir in kleinere Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekam einen Guide. Um uns vor Elefant und Büffel zu schützen, trugen die Guides jeweils ein Gewehr mit sich. Wir hatten das große Glück, dass wir unsere eigene Gruppe hatten. Im Kibale Nationalpark ist bei guten Wetterbedingungen die Chance sehr hoch Schimpansen zu sehen. Wir machten uns auf den Weg und wussten, dass die Wanderung auch länger andauern konnte. Nach 2,5h hatte immer noch keine Gruppe Schimpansen gefunden. Sie haben keine Tracker, sodass das Gebiet von den Gruppen systematisch abgesucht wird. Über Funkgeräte tauschen sich die Guides über bereits abgelaufene Wege und mögliche Spottingpunkte aus. Nach 3h und schon etwas müden Beinen hörte unser Guide endlich einen Schimpansenruf. Ab ging es rechts hinein in den Busch und den Hang nach oben. Wir fanden eine wilde Schimpansengruppe für ein paar Sekunden weit oben in den Baumwipfeln. Nach 4h hoch und runter und quer durch das Unterholz kamen wir bei Starkregen wieder am Visitor Center an. Etwas enttäuscht, dachten wir schon, dass es das jetzt war. Da wir aber so schlechte Bedingungen hatten, ging es nach einer Mittagspause noch einmal los. Nach ca. 30 min fanden wir die ersten Schimpansen weit oben in den Baumwipfeln. Quer durch das Sumpfland ging es von links nach rechts, um den perfekten Blick auf diese wunderschönen Tiere zu bekommen. Belohnt wurden wir sogar noch mit kleinen Babyschimpansen. Am nächsten Tag erfuhren wir, dass vor drei Wochen das Alphamännchen gestorben und die Hauptgruppe dadurch auseinander gefallen ist. Somit hatten wir mit dem Starkregen zusammen eine etwas ungünstige Ausgangslage, jedoch aber mit Happy End.

Am nächsten Morgen ging es für uns kurz nach fünf aus dem Bett, um unsere Reise weiter in den Queen Elizabeth Nationalpark fortzusetzen. Wir nahmen von Kibale eine Abkürzung Richtung Kasese. Die Straße war holprig, aber landschaftlich traumhaft schön. Viele Seen, üppiges Grün und niedliche kleine Dörfer schmückten den Wegesrand. Unser erster Halt war in Mweya. Wir genossen eine exklusive Bootstour auf dem Kazinga-Kanal, der den Georgsee und den Eduardsee verbindet. Es war fantastisch. Es zeigten sich so viele verschiedene Tiere: Elefanten, Hippos, Büffel, verschiedene Böcke, Krokodile und zahlreiche Vögel. Es war ein wahrliches Naturschauspiel in völligem Frieden. Jäger direkt neben Gejagten harmonisch beieinander. Im Anschluss folgte eine lange afrikanische Massage zu unserer neuen Unterkunft. Das Ishasha Wilderness Camp liegt im südlichen Teil des Queen Elizabeth Nationalparks und ist wunderschön an einem Fluss gelegen. Auf dem Weg zum Camp konnten wir wieder viele schöne Tiere bewundern. Den Nachmittag verbrachten wir in unserem Camp mitten im Nirgendwo.

Am nächsten Morgen wurden wir vom Elefanten geweckt. Es knackte und malmte neben unserem Ohr. Wir krochen ganz leise aus den Betten und schauten aus den Fenstern. Es war noch so dunkel, dass wir nichts erkennen konnten. Ein paar Minuten später erkannte man die Umrisse deutlich. Der Elefantenbulle stand direkt an unserem Eingang. Im Camp kann man sich nur im Hellen alleine bewegen. Sobald es dunkel wird, bekommt man eine Begleitperson an die Seite gestellt, da es jederzeit sein kann, dass der Büffel oder gar Raubtiere um die nächste Ecke stehen könnten. Somit wurden wir auch an diesem Morgen für unseren ersten morgendlichen Game Drive abgeholt. Nach einer Zeit zeigte sich weit in der Ferne eine Hyäne. Durch den Sonnenaufgang wurde der komplette Park mit samt seinen Tieren in ein wunderschönes warmes Licht gesetzt. Nach dem Frühstück ging es auf den zweiten Game Drive bei dem wir bis an die Grenze zum Kongo fuhren. Es zeigte sich wieder eine Vielzahl von Tieren. Am Nachmittag unternahmen wir den letzten Game Drive für diesen Tag. Wir hatten das große Glück eine große Elefantenherde mit vielen kleinen Elefanten zu sehen. Die Elefanten im Park sind sehr scheu und solch große Gruppen sind eher selten zu sehen. Auch ein weiteres Mal lag das Glück auf unserer Seite, denn weit in der Ferne unterhalb der Baumkrone lag ein Leopard mit seiner Beute. Den Abschluss bildete ein schöner Sundowner mit Blick über die Weiten des Nationalparks und das Ruwenzori-Gebirge.

Der nächste Morgen zeigte sich als sehr sonniger Tag, denn wir hatten bereits jetzt eine gute Fernsicht. Auch an diesem Morgen fanden wir eine Hyäne auf ihrer Jagd. Wir durchstreiften auf unserer Tour nach dem Frühstück den Park bis zum Südtor. Keine Raubtiere wurden gesichtet, dafür einige Elefantenbullen und Antilopen. Leider wurde im Jahr 2018 Gift im Park verstreut, was die bis dahin ansässigen Löwen gefressen haben. Seitdem sind Löwensichtungen im Park deutlich zurück gegangen. Das Besondere an den Löwen im Queen Elizabeth Nationalpark ist, dass sie sich vorwiegend auf den dicken Ästen der Feigenbäume aufhalten. Es ist wunderbar die Möglichkeit zu haben, einen Nationalpark zu allen Tageszeiten zu erleben. Durch den unterschiedlichen Sonnenstand erstrahlte der Park auf jedem Game Drive in einem anderen Licht.

Eine letzte Chance hatten wir noch ein paar Raubkatzen zu sehen. Nach dem Checkout am Morgen setzten wir unsere Reise zum Bwindi Nationalpark fort. Wir fuhren auf der südlichen Route durch den Queen Elizabeth Nationalpark. Das Glück lag auf unserer Seite. Statt Löwen zeigten sich uns drei Leoparden an einer Stelle. Äußerst selten, aber scheinbar war es eine Mutter mit ihren beiden Jungen. Mit einer afrikanischen Massage erreichten wir nach circa drei Stunden den Bwindi Nationalpark und unsere neue Unterkunft, die sich mitten im Park befand. Wir hatten ein Zimmer weit oben in den Bergen und dadurch eine fantastische Sicht auf die gegenüberliegende Berglandschaft. Im Regenwald angekommen, setzte auch der tropische Regen ein. Den Nachmittag nutzten wir zur Entspannung, um uns für das Tracking am nächsten Tag gut erholt zu haben.

7:30 Uhr starteten wir unseren Weg zum Treffpunkt des Trackings zu den Gorillas. Wir wurden mit afrikanischer Musik begrüßt und erhielten ein kurzes Briefing bevor es in die Gruppeneinteilung ging. Dank unseres Guides haben wir eine tolle Affenfamilie für uns alleine bekommen, welche alle Altersstufen abdeckte. Ausgerüstet mit Stock, Regenbekleidung, Handschuhen und Stulpen machten wir uns mit Guide und zwei Sicherheitsleuten, die vor und hinter uns liefen, auf die Suche. Im Gegenteil zu den Schimpansen laufen bereits 7:30 Uhr Tracker los, die die Familien für uns vorab gesucht haben. Wer wollte, konnte sich auch einen oder zwei Porter für Gepäck und Unterstützung mitnehmen. Wir wollten es aus eigener Kraft schaffen. Nach zwei Stunden bergauf und traumhaften Wetter hatten wir unsere Gruppe erreicht. Mitten durch das Sumpfland und durch Gestrüpp, saßen vier Meter von uns weg schon die ersten Gorillas. Die Gorillafamilien sind an Menschen gewöhnt und haben sich durch uns nicht stören lassen. Durch die täglichen Wanderungen wird versucht, dass illegale Jagen der Affen deutlich zu reduzieren. Es ist atemberaubend, diesen großen Tieren, denen wir so ähnlich sind, so nah zu sein. Mich kniff ein Gorilla sogar in die Wade :D unsere Gorillafamilie bestand aus 17 Familienangehörigen, davon ein dominanter Silberrücken, ein untergeordneter jüngerer Silberrücken, zahlreiche Weibchen mit Jungtieren und Gorillamännchen, die noch keinen Silberrücken haben. Diesen entwickeln sie erst mit 14 Jahren. Berggorillas können in der Wildnis bis zu 40 Jahre alt werden. Der Rückweg gestaltete sich etwas schwierig. Wir wollten rückzu eine Abkürzung nehmen, die nicht nochmal durch das Sumpfland geht. Dafür ging es aber direkt durch den Busch. Mit Sichel und Machete wurde uns der Weg freigeschlagen. Was für ein Abenteuer. Wir hatten es geschafft im Trockenen, aber total durchgeschwitzt wieder am Ausgangspunkt anzukommen. Danach setzte der Regenwaldregen wieder ein. Gutes Timing. Im Hotel ließen wir die müden Beine mit einer Massage wieder zum Leben erwecken.

Nun hieß es Abschied von Bwindi nehmen und auch unsere Zeit in Uganda nahte sich dem Ende zu. Eddie, unser Guide, brachte uns zum Airstrip in Kihihi. Wir flogen mit einer kleinen Cessna zurück nach Entebbe. Etwas schaukelig, aber so konnte man das wunderschöne Uganda nochmal von oben bestaunen. In Entebbe angekommen, ging es für uns auf eine Stadtrundfahrt. Wir besuchten einen lokalen Markt und waren von den ganzen Farben, Obst und Gemüse sehr beeindruckt. Wir fuhren quer durch die Stadt und konnten uns einige schöne Häuser aus der Kolonialzeit, den Victoriasee, eine Ziegelsteinproduktion, Schulen und vieles mehr von außen anschauen. Ein weiteres und vermutlich auch letztes Mal fuhren wir an den herzlichen und freundlichen Menschen vorbei, die uns strahlend zuwinkten. Ein ganz anderes Leben, was für uns teilweise undenkbar ist. Die Ziegelsteine werden beispielsweise komplett mit der Hand hergestellt. Dieses Prozedere geht über mehrere Tage. Für unseren Guide war es hingegen unvorstellbar, dass all dies bei uns mit Maschinen gemacht wird. Den Nachmittag ließen wir im Pool ausklingen.

Uganda hat uns richtig gut gefallen und unsere Erwartung weit aus übertroffen. Wir haben uns durch unseren Guide, die ganze Zeit sehr sicher und wohl gefühlt. Es ist dennoch schlimm zu hören, dass diese Sicherheit leider noch nicht selbstverständlich hier ist. Wir lassen die Abenteuer Revue passieren und freuen uns schon auf unser nächstes Reiseziel. Tansania - wir kommen.


Bis zum nächsten Mal! Enjoy traveling!

 
 
 
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