Am letzten Wochenende war es endlich wieder soweit und der erste richtige Triathlon nach knapp einem Jahr stand vor der Tür. Und dann war es gleich der Auftakt in die Saison der 2. Triathlon Bundesliga mit einem besonderen Rennen in Potsdam. Nach der Streckenbesichtigung war uns allen klar, dass auf der Radstrecke volle Konzentration gefragt war, da teilweise die Streckenführung sowie der Untergrund herausfordernd waren. Das Wetter spielte aber zum Glück mit.
Quelle: Triathlonverein Dresden/ Martin Schroschk
Am Vormittag musste jeder Athlet einen super kurzen Triathlon absolvieren indem alle 30 Sekunden ein Athlet startete. Die Motivation war also groß seinen Vordermann einzuholen. Dies gelang mir auf der kurzen 250m Schwimmstrecke ganz gut und ich konnte kurz hinter dem vor mir gestarteten Athleten aus dem Wasser klettern. Mit einem schnellen Wechsel saß ich vor ihm auf dem Rad und dann mussten 2,8 km durchgesprintet werden. Das Fahren auf der Runde verging wie im Flug, aber ließ das Laktat nur so in die Beine schießen.
Quelle: Triathlonverein Dresden/ Martin Schroschk | bettinphotography
Der zweite Wechsel funktionierte dann perfekt, sodass ich im Vergleich zu allen anderen Athleten mindestens 5 Sekunden gutgemacht habe. Ich hatte mir für die 1,1km Laufen viel vorgenommen, da ich mich vorher im Training auch immer sehr gut gefühlt habe. Ich hatte dann aber teilweise das Gefühl nicht richtig vom Fleck zu kommen, obwohl mein Kopf die ganze Zeit sprinten wollte.

Quelle: Triathlonverein Dresden/ Martin Schroschk
Nach rund 12,5 Minuten war der ganze Spaß schon wieder vorbei und nach kurzem Luftholen, feuerte ich meine Teamkollegen, die später gestartet waren, an. Nachdem alle dann im Ziel waren, wurde fleißig gerechnet, um nach Addition der Einzelzeiten der jeweils 4 Athleten pro Team die Abstände zwischen diesen zu ermitteln. Für uns bedeutete das den 2. Platz mit 19 Sekunden Rückstand nach vorne und 15 Sekunden Vorsprung nach hinten. Nach einigen Überlegungen zur taktischen Aufstellung für das Verfolgungsrennen am Nachmittag war dann klar, dass ich als erster ins Rennen gehen sollte. Meine Aufgabe war es den Abstand zum Team vor uns nicht zu groß werden zu lassen, da die Berliner den Tagessieger im Einzel, Wilhelm Hirsch, ebenfalls als ersten ins Rennen schickten.
Quelle: DTU/ Petko Beier | Triathlonverein Dresden/ Martin Schroschk
Ich versuchte schon beim Schwimmen auf den kurzen 250m alles zu geben, da ich hier am meisten Zeit verlieren würde (laut Zeiten des Einzelrennens). Ich sprintete förmlich bis zur ersten Boje und versuchte das Tempo auch weiter bis zum Ausstieg aufrecht zu halten. Das klappte nur teilweise und beim Rausstützen auf den Steg merkte ich in den Armen auch einen deutlichen Unterschied zum vorherigen Rennen.
Quelle: Triathlonverein Dresden/ Martin Schroschk
Ich bin mit dem Schwimmen jedoch super zufrieden, da ich nochmal 10 Sekunden schneller war als vormittags auf derselben Strecke. Auf dem Rad mussten wir diesmal 5,6km absolvieren. Auch hier verging die Zeit trotzdem sehr schnell und die Beine waren dann zum 2. Wechsel wieder richtig platt.
Quelle: Triathlonverein Dresden/ Martin Schroschk | bettinphotography
Diesmal wollte ich es beim 1,1km langen Lauf besser als am Vormittag machen, aber ich merkte wieder schnell, dass es nicht so richtig vorwärts ging. Insgesamt habe ich dann mit einem Rückstand von 36 Sekunden auf die Berliner auf meinen Teamkollegen Ali übergeben. Mit der Performance vom 2. Rennen bin ich super zufrieden, da ich das Gefühl hatte, meine Leistung zum Vormittag nochmal gesteigert zu haben.
Für Ali war es hier ebenfalls wichtig den Rückstand so gering wie möglich zu halten, da auch er einen starken Gegner mit dem 3. der Einzelwertung hatte. Auch wenn der Abstand zwischenzeitlich auf rund 1:20 angewachsen war, konnte Ali mit viel Kampfgeist den Rückstand wieder auf 1:06 verkürzen als er zusammen mit den Athleten von Hamburg und Itzehoe auf Marcel übergab.
Quelle: Triathlonverein Dresden/ Martin Schroschk
Beim Schwimmen konnte Marcel sich leicht von den Verfolgern absetzen und attackierte auf dem Rad sofort. Da die taktische Ausrichtung von Berlin genau umgekehrt zu unserer war, hofften wir nun den Rückstand wieder etwas aufholen zu können. Das gelang Marcel so gut, dass er mit einem Rückstand von nur 12 Sekunden auf die Laufstrecke ging. Auch da konnte er noch ein wenig Boden gutmachen und schickte mit 6 Sekunden Rückstand unseren Schlussmann Alex ins Rennen. Beim Schwimmen konnte Alex den Führenden überholen und nachdem er aus dem Wasser war, gab es für ihn kein halten mehr. Der Vorsprung vergrößerte sich auf dem Rad sehr schnell und somit konnte beim abschließenden Lauf nicht mehr viel passieren. Am Ende gewannen wir mit 46 Sekunden Vorsprung das Auftaktrennen der 2. Triathlon Bundesliga und sind super happy damit.
Der nervenaufreibende und faire Kampf gegen die Berliner hat super Spaß gemacht. Man hat mir gesagt, man habe meine Anfeuerung über das gesamte Gelände gehört, aber wenn das zum Sieg beitragen konnte, dann hat sich das heiser sein gelohnt.

Quelle: DTU/ Petko Beier
Ich bin überwiegend zufrieden mit den beiden Rennen und fand das Wettkampfformat richtig cool und würde mich sehr freuen, wenn so etwas öfters in der Liga stattfindet. Weiter geht es dann hoffentlich genauso erfolgreich für uns bei einem „normalen“ Triathlon am 18.07. in Grimma.
Bis dahin: Enjoy Triathlon.
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